Healing Camp India 2020: Tag 15 in Pondicherry – Letzte Widrigkeiten vor dem offiziellen Ende
Vor genau zwei Jahren gelang der Initiative „Heiler ohne Grenzen“ der École San Esprit die große Sensation: 33 wagemutige Heiler reisten nach Pondicherry in Südindien und heilten dort im Rahmen des Healing Camp India 2018 mehr als 200 Leidende. Die Resonanz vor Ort war immens und die Heiler wurden zu gefeierten Helden. Nachdem schon kurz nach Ende des Camps Stimmen laut wurden, die sich für eine Fortsetzung aussprachen, nahm sich San Esprit Gründerin und Initiatorin Annette Müller dem Wunsch an und organisierte in den vergangenen 15 Monaten die Neuauflage des Healing Camps mit 45 Mitwirkenden.
Und das ist ein voller Erfolg: Mehr als 400 Heilsitzungen in nur fünf Tagen. Über 250 Geheilte. Wieder ist es den Healers without Borders gelungen, Hunderten ein besseres Leben zu schenken und Tausende zu inspirieren. Im Gegenzug wurde ihnen viel Liebe und Dankbarkeit zu teil.
Inzwischen sind die Heiler sicher und wohlauf in ihrem jeweiligen Heimatland angekommen, nachdem sie gestern in Chennai abgeflogen waren. Nur Annette Müller und ihre Tochter Anya sind noch in Pondicherry – und haben alle Hände voll zu tun. Nicht nur das nächste Camp muss organisiert werden. Auch das so eben abgeschlossene Camps sorgt noch für allerlei Arbeit: „Als ich heute morgen aufgewacht bin, hatte ich ein halbes Dutzend Nachrichten von Atithi Managerin Kavitha auf meinem Startbildschirm. Anscheinend wurden die Liegen entgegen der Abmachung mit der Schreinerei noch nicht abgeholt, was im Hotel für einige Probleme gesorgt hat, da der Raum gebraucht wird. Das war dann erst einmal ein kleiner Schock, da wir alle davon ausgegangen sind, dass sich die Schreiner darum kümmern. Jetzt bin ich alleine mit meiner Tochter – im 2. Stock sind 11 massive Tische aus schwerem Teak, sechs Raumteiler und weitere Utensilien natürlich etwas herausfordernd. Ich bin direkt ins Atithi gefahren um Kavitha zu helfen. Meine Tochter ist natürlich brav mitgekommen, auch wenn sie andere Pläne hatte“, berichtet Annette Müller.
Als sie im Atithi Hotel ankommen, warten Kavitha, Shivaprasad und der Hotelmanager bereits – und laden die Healing Camp Initiatorin und ihre Tochter erst einmal zum ausgiebigen Brunch ein. „Das war total nett, wir haben uns wirklich sehr gut unterhalten, gescherzt, sehr viel gelacht und hatten einfach richtig gute Laune. Der Manager, Ganesh, hat ebenso wie viele anderen Mitarbeiter des Hotels eine Heilsitzung bekommen und war seitdem schmerzfrei und hat sich darüber natürlich total gefreut. Das hat mir einmal mehr gezeigt, dass wenn Menschen keine gesundheitlichen Sorgen haben und schmerzfrei sind, sie durchweg wundervolle und angenehme Wesen sind. Wie schön kann das Leben sein, wenn man gesund ist! Das hat man ihnen auch angemerkt. Sie waren auch sehr begeistert, dass ich gleich gekommen bin und meinten, das sei nicht nötig gewesen. Shivaprasad hat sich sogar entschuldigt für den Stress. Es hätte schon gereicht die Schreiner anzurufen, aber nachdem wir so ein friedliches und schönes Camp hatten mit so viel Unterstützung – da war es mir das Mindeste mich persönlich um diese Verwirrungen zu kümmern. Trotzdem hat Shivaprasad meiner Tochter und mir ausdrücklich verboten etwas anzufassen, wir hätten wohl schon genug gemacht während der letzten Tage“, so Annette Müller weiter.
Kurze Zeit darauf kommen dann mit nur zwei Tagen Verspätung die Schreiner und holen das Equipment ab – damit ist das Healing Camp India 2020 nun final vorbei: Glückwunsch an alle Mitwirkenden!
„Ich habe nun sämtliche Dinge, die das diesjährige Camp betreffen erledigt und zu einem Abschluss gebracht. Nun sind keine offenen Posten mehr da. Das ist ein sehr gutes Gefühl“, bekennt die Initiatorin merkbar erleichtert.
Beauty Salon India
Nachdem der offizielle Teil erledigt ist, nun etwas Freizeit – sogar für Annette Müller. Gestaltungstipps kommen augenblicklich von Kavitha. Die empfiehlt der San Esprit Gründerin einen Beauty Salon und macht auch gleich einen Termin zur Fingernagel-Verstärkung auffüllen. „Ich bin dann direkt dorthin gelaufen. Es war gleich ums Eck und gut zu finden. So eine Art kleiner Friseursalon mit einem Spa. Dort waren viele junge Leute. Bevor es dann an die Nagelpflege ging, machte eines der Mädchen ein „Vorher-Bild“ machen für deren Social Media Account. Nach mehr als zwei Stunden Schwerstarbeit des wirklich sehr netten jungen Mädchens, waren meine Nägel so ruiniert, dass sie sogar auf das „Nachher-Foto“ verzichtet hat. Auch Kavitha hat sich nachdem sie das Ergebnis gesehen hat entschuldigt. Aber halb so wild – ich meinte dann zu ihr das ist nunmal Indien, aber hier kommt alles mit der Zeit und Übung. Daraufhin haben wir beide Tränen gelacht.“
- „Das hat Indien mit mir gemacht“ Teil 5 - 25. Juli 2020
- „Es hat meinen Verstand völlig überfordert“ Teil 4 - 20. Juli 2020
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