30 Apr 4 Kommentare Annette Mueller Annette Müller, Corona Chronicles

CORONA CHRONICLES  4 – liebe deine Feinde!

Ostersamstag

Von einigen Ländern hört man, dass die strenge Ausgangssperre so ganz langsam wieder gelockert werden soll. Aus Hamburg hört man, dass dort von den vielen „Corona-Toten“ keiner an Corona gestorben ist und aus New York hört man, dass die Leichen mit Lastwagen abtransportiert werden müssen. 2 Hippies aus Goa werden über Nacht zu Gejagten, haben kein Geld und nichts zum essen. Das Paradies verwandelt sich ruck zuck in eine Hölle.

Wir scheinen wirklich in eine verkehrte Welt hineingeraten zu sein. Ich beobachte was bei mir und mit mir geschieht, während ich die Geschehnisse verfolge und abwarte. Ich warte. Ich warte auf das Ende der Ausgangsbeschränkung und darauf, dass ich endlich, endlich wieder unterrichten darf. In unserem Unterricht geht es ja nun mal nicht um oberflächliche Information, um Fakten und Techniken, um das Erlernen von sogenanntem Stoff, sondern um ein Erleben, das von dem Normalen, dem Alltäglichen komplett abweicht. Es geht nicht um Daten und Fakten auch nicht um Wissen, Glauben, Übereinstimmung und allgemeine Akzeptanz. Es geht ausschließlich um das was sich im Inneren auftut und entwickelt, um das was an Veränderung in uns stattfindet durch tatsächliche Erfahrung. Und was wir dann durch unser erweitertes Bewusstsein und Können nach Außen tragen durch unser Wirken. Und leider geht das nun mal nicht online. Und deshalb kann ich es nicht erwarten, dass es endlich weitergehen wird.

Und ich habe schon Wut und ich bin ärgerlich und möchte etwas ändern. Ich merke aber ganz deutlich, dass ich das nicht kann. Ich kann durch Kampf nicht weiterkommen. Ich merke auch wie schlimm ich es finde, dass wir wahrscheinlich alle in Zukunft unter den Auswirkungen der Krise, die durch den weltweiten Shutdown verursacht wurde, sehr zu leiden haben werden. Besonders schlimm wird das zu ertragen sein, wenn sich auch dieses Virus wieder einmal als ungefährlich entpuppen sollte und alles nur wieder dazu gedient hatte, dass einige Wenige auf Kosten von Vielen, sich daran bereichern.

Und dann soll ich meine Feinde lieben? Wie soll das denn gehen? Das geht nicht. Habt ihr schon mal „versucht“ zu lieben? Versuchen zu lieben ist genauso unmöglich wie aufzustehen in dem man versucht auf zu stehen. Es bleibt beim Versuch, man bleibt sitzen. Aufstehen kann man ganz einfach in dem man einfach aufsteht und es nicht „versucht!“ Liebe deine Feinde wie dich selbst? Ein unmöglicher Auftrag.

Wir betrachten diesen Satz mit einer etwas anderen Aussage: Liebe deinen Feinde „als“ dich selbst. Nicht WIE dich selbst, sondern ALS dich selbst. Als Reflektion von dir. Das bringt uns zum Thema der Selbstliebe und das ist starker Tobak. Wir können genauso wenig versuchen uns selbst zu lieben, wie wir durch das Versuchen unsere Feinde zu lieben, diese werden lieben können. Also allein der Versuch uns selbst zu lieben macht das Ziel schon obsolet. Unser Unterbewusstsein ist mit dem Programm des Minderwerts vollgestopft. Unsere Erziehung diente dazu uns alle gleich zu machen, damit wir in diese Schablone passen, die dem Ablauf der Gesellschaft dient. Wir werden zu einem Gegeneinander erzogen, in einen ewigen Wettstreit mit allen uns umgebenden Menschen gedrängt und werden gefüttert mit falschen Werten, damit wir uns immer weiter auf dieser endlosen Rennbahn im Rennen um die besten Plätze befinden. Und während wir alle uns bemühen, erschaffen wir mit jedem Treten dieses Rades die Energie, die dieses Rad am Laufen erhält. Das ist wie im Wasser. Je mehr Muskelkraft ich anwende um mich im Wasser fort zu bewegen, um so größer wird der Druck des Wasserwiderstands.

Im Moment hat dieses Rad Pause und viele Menschen kommen dazu sich mit einer Realität zu konfrontieren, die sie mit erschaffen haben. GOOD KARMA PRISON – siehe Corona – 3 –

Wie sehr lieben und schätzen wir uns selbst? Es ist ein weiter Weg sich einfach für sein Sein zu lieben. Kleine Kinder haben damit null Problem. Was uns so sehr berührt ist diese kindliche Unschuld, das unverdorben sein von den Normen der Werte und kulturellen Vorgaben der jeweiligen Gesellschaft, des Landes und auch der Religionen. Frei von Trennung und von dem Trennenden. Wenn kleinen Kindern nichts wehtut und sie keinen Hunger haben, dann sind sie so happy und fröhlich, das Leben ist ein Spiel und es gilt die Welt und sich selbst zu entdecken, aufstehen und loslaufen bis man Laufen kann. Kein kleines Kind könnte an sich selbst so sehr zweifeln, dass es niemals versuchen würde das Laufen zu lernen. Weil es das Konzept der Selbstzweifel und der Selbsmißachtung noch gar nicht kennt. Ein kleines Kind ist noch so sehr eins mit dem Pulsschlag des schöpferischen Universums welches dieses Wunder des Lebens erschaffen hat. Es lebt nur im jetzt, nur im jetzigen Augenblick, nur im jetzigen Moment. Nur peu a peu wird es im Austausch mit den Reaktionen der Umgebung das Netz der Trennung und Täuschung spinnen und beginnen die Begriffe Vergangenheit und Zukunft zu erkennen. Im reinen Seinszustand ohne diese Begriffe ist dieser Mensch vollkommen eins mit seiner Selbstliebe – und liebt ausnahmslos ALLES um sich herum, ob Freund, ob Feind. Warum ist das so, weil es dort das Bewusstsein der Trennung und der Wertung noch nicht gibt.

Diese ungetrübte Selbstliebe gilt es durch Selbsterkenntnis wieder zu gewinnen. Das bedeutet immer sich selbst als Ursache für alles zu erkennen. Man ist sozusagen der Nabel der Welt – aber nicht im negativen, narzisstischen Sinne, sondern sich selbst als Schöpfer bezeichnend. Begreifen und verstehen kann man immer nur jetzt. Man kann das Erkennen nicht in die Vergangenheit schieben, man kann nur ernten was man gesät hat, man kann diese Erkenntnis auch nicht in die Zukunft verschieben. Egal was ist, es ist nur jetzt – Unser Geist – so wie unser Geist mit all seinem Inhalt gestrickt ist, so wird diese Selbstliebe zusammen mit der Erkenntnis seiner universellen, göttlichen Natur dann stattfinden, wenn der individuelle Geist bereit ist diese stattfinden zu lassen. Die Beschaffenheit unseres eigenen Geistes schafft die Bedingung der Selbstliebe.

Es gibt sie, diese Situation um uns herum. Es gibt sie, diese Bedrohung durch einen Virus oder durch die Politik. Es gibt diese Politiker um uns herum, die uns entweder einsperren und ruinieren oder die uns beschützen und dafür sorgen, dass wir und unsere Gesellschaft am Leben bleiben. JE nachdem wie unser Geist gestrickt ist, wird er das in dieser Situation gespiegelt sehen. Und beide Sichtweisen haben für sich gesehen recht.

Da wir nicht raus können, wenden wir uns nach Innen um Wissen und Erkenntnis zurück zu gewinnen; über unsere wahre Natur und über unseren Kern – die reine Selbstliebe des unschuldigen Kindes, des Geschöpfes der Natur und gleichzeitig Schöpfer dieser!

Annette Mueller