25 Jul Keine Kommentare Annette Mueller Anja Gschwendtner, Heiler Ohne Grenzen

Heilerin Anja aus Rosenheim im Interview zum Healing Camp India 2020 Teil 5:

(Dia Vortrag von Anja am 1.August 2020 in München Schwabing)

„Das hat Indien mit mir gemacht“

Die Heiler ohne Grenzen haben einmal mehr Großes geleistet. Erneut wurden Hunderte geheilt und Tausende inspiriert. Doch der große Einfluss des Camps liegt nicht nur auf Seiten der Geheilten – auch und besonders für die Heiler ist es ein lebensveränderndes Erlebnis. Bereits 2018 waren sich die Mitgereisten einig: Die Reise hat alles verändert. Eine die das Healing Camp India 2020 live miterlebt hat, ist École San Esprit Absolventin Anja. Im letzten Teil des Interviews reden wir mit ihr über die Rückkehr aus Indien.

„Ich weiß noch genau als ich damals die Mail bekommen habe für das Healing Camp 2020 in Indien. Da war ich gerade mit meinem Partner im Urlaub in Ägypten und ich weiß auch noch wie aufgeregt ich war. Natürlich musste ich mich direkt anmelden. Für mich persönlich ist Indien und unser Vorhaben dort etwas, das mich emotional an meine Grenzen bringen sollte – auch wenn diese selbst definiert sind. Die Erzählungen der Heiler vom Healing Camp 2018 haben mich jedes Mal aufs Neue geflashed. Dass es Menschen in der heutigen Zeit gibt, die so selbstlos sind und ihren Urlaub nutzen, um anderen Menschen dort unten zu helfen – und das auf eigene Kosten – einfach unglaublich! Das hat mich natürlich verständlicherweise sehr berührt. Alle haben gesagt, dass die Reise ihr Leben verändert hat. Immer wenn die Heiler ohne Grenzen von Indien sprechen, benötigen sie Superlative und dennoch ist es schwer in Worte zu packen. Es ist so unglaublich. Dieses Spuren hinterlassen – nicht um das Ego zu stärken, sondern Menschen glücklicher und gesünder zu machen. Die Zeit, die ich investiere, um ihnen etwas zu geben – das ist etwas, das mich antreibt und da nehme ich alles in Kauf. Egal was mich erwarten sollte, ich war bereit. Allein der Gedanke daran erfüllte mich schon.“

Bei Anja weiß man sofort, dass sie jedes Wort genau so meint: „Ich konnte es kaum erwarten. Nach der Voranmeldung sind noch einige Monate vergangen, bis die Zusage kam. Eine sehr gute Freundin hat mich zwischenzeitlich gefragt, ob ich zum Mädels Ausflug nach Abu Dhabi mitkomme. Da habe ich ihr gleich gesagt, dass ich bei Heiler ohne Grenzen angemeldet bin und in diesem Kontext erst noch erfahre, ob ich genommen werde. Sie hat dann natürlich wissen wollen wann. Nun ja, das wusste ich nicht, zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits sechs Monate gewartet. Noch am selben Tag kam dann die Nachricht – du bist dabei – da bin ich dann vor lauter Freude in Tränen ausgebrochen. Das war sehr emotional. Ich habe das dann gleich 30 Leuten berichtet, meinem Team in der Arbeit, meinem Chef, Freunden und natürlich auch der Familie. Die Zeit vergeht zum Glück so schnell und ehe ich mich versehen konnte war es Januar 2020 und es ging tatsächlich nach Indien.“

Inzwischen ist das Healing Camp erfolgreich absolviert, in 400 Heilsitzungen wurden mehr als 250 Menschen geheilt. Viele tausend Menschen wurden inspiriert und erneut waren die Heiler ohne Grenzen in aller Munde. Doch wie war das Healing Camp India 2020 denn nun im Rückblick, wie die Ankunft in Deutschland?

„Ich war zuerst einmal völlig erschöpft und hatte zudem eine Erkältung. Glücklicherweise hat mich mein Lebensgefährte am Flughafen München abgeholt. Ich weiß noch genau, dass ich nur kurz eine Kleinigkeit gegessen habe, mich geduscht habe und dann gegen 23 Uhr eingeschlafen bin. Am nächsten Tag bin ich dann erst um 17 Uhr aufgewacht, nach 18 Stunden Schlaf. Und das auch nur, weil mich mein Lebensgefährte dann geweckt hatte, damit der Jetlag nicht noch gröber wird. Doch die Zeit habe ich auch gebraucht. Es waren einfach so viele Eindrücke und Erfahrungen, die ich verarbeiten musste. Außerdem ist man in dieser Zeit nie wirklich alleine gewesen. Insgesamt 45 Heiler plus Entourage – man verbringt die Tage ständig mit dieser wundervollen Gruppe, du lachst viel, du teilst viel. Aber natürlich ist das auch anstrengend, nie für sich zu sein. Zurück in Deutschland ist das dann aber auch deshalb ein besonders hartes Aufschlagen. Dann ist es auch noch kalt und man ist ausgelaugt. Ich bin dann auch eine gute Woche lang erst einmal zuhause geblieben und habe mich erholt, viel geschlafen, meditiert, gelesen und einfach versucht die Eindrücke zu verarbeiten. Es galt auch immer noch die Fragen meines Verstandes ruhig zu stellen. In Indien hatte ich vor dem Einschlafen immer diese Stimme, die mich wach gehalten hatte, weil sie verstehen wollte. Verstehen, wie das alles funktioniert. Wie so etwas möglich sein kann. Ich wollte einfach eine rationale Erklärung“, berichtet die Heilerin.

Und wie schnell hast Du in denn Alltag zurückgefunden? „Das hat schon einige Zeit gedauert. Auch nach der ersten Woche in Deutschland habe ich mich nicht wirklich angekommen gefühlt. Als wäre ein Teil von mir in Indien geblieben. Dann, eine Woche später am Samstag, bin ich aufgestanden und wusste heute habe ich Klienten in meiner Praxis in München. Da wusste ich, jetzt fängt mein Alltag in Deutschland wieder an. Als ich ihnen dann in die Augen gesehen habe, bemerkte ich, dass ich wieder da bin und dass das auch gut so ist. Auch hier gibt es Menschen, die an das energetische Heilen glauben und sich freuen, dass ich jetzt wieder da bin und mich kümmere. Das hat mir dann sehr gut geholfen.“

Wie sieht das heute aus? „Inzwischen sind zwei Monate vergangen und ich denke jeden Tag mehrfach an die Zeit in Indien zurück. Die wundervollen Begegnungen und die wundervollen Heilungen, die geschehen durften. Diese Menschen, die mir unvoreingenommen gegenüber getreten sind, die sich hingegeben haben, in vollkommenen Vertrauen und die mir so viel zurückgegeben haben durch ihr Lächeln, durch ihre Freude und Dankbarkeit. Ich denke fast tagtäglich an meine Klienten in Indien und fühle mich ihnen verbunden.“

Eine letzte Frage noch: Was hat Indien mit Dir gemacht? „Indien hat wirklich so viel mit mir gemacht. Es hat mir eine andere Sicht auf den Wert des Lebens gegeben, auf das wie man miteinander umgehen sollte, dass man vorurteilsfrei auf Menschen zugeht, sie anspricht. Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln, das berührt einen tief im Herzen. Natürlich fängt auch irgendwann der Alltag wieder an, während man noch immer in Erinnerungen schwelgt. Doch ich habe auch schon wieder grenzenlose Vorfreude auf das Healing Camp 2021 auf Sri Lanka. Denn es ist mein Herzenswunsch Menschen amazinGRACE zur Verfügung zu stellen, die sonst nicht die Möglichkeit dazu hätten, um ihnen ein gesünderes, besseres Leben zu ermöglichen und neue Hoffnung zu geben.“

 

Annette Mueller